Großer Bahnhof für einen zweiten S-Bahn-Tunnel in München. Rund 500 geladene Ehrengäste und Journalisten haben am 5. April 2017 den Beginn der Bauarbeiten für die zweite Stammstrecke in München zelebriert.
Die Reden von Bahnchef Richard Lutz, Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt, dem Bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer sowie Münchens OB Dieter Reiter betonten in gut miteinander abgestimmten Manuskripten die Notwendigkeit und den Nutzen der neuen Stammstrecke.
Seehofer versprach dem neuen Bahnchef Lutz, wenn er Kosten und Zeitplan beim Bau der zweiten Stammstrecke einhalte, werde er seine Modelleisenbahn im heimischen Keller um eben diese Stammstrecke im Maßstab 1:87 erweitern.
Der Ministerpräsident betonte weiter, dass die Entscheidung zum Bau des S-Bahn-Tunnels unumkehrbar sei. Gerade deswegen wolle man die Sorgen und Ängste der direkt betroffenen Anwohner ernst nehmen und die Belastungen für sie so gering als möglich halten.
Unter den Zuhörern waren auch zwei ehemalige Oberbürgermeister der Stadt München: Christian Ude, der nach wie vor bei keiner wichtigen Veranstaltung in der Landeshauptstadt fehlt, und Hans-Jochen Vogel. Dieser hatte in seiner Amtszeit (1960 – 1972) den U-Bahn-Bau in München vorangetrieben und beschleunigt.
Zum offiziellen Start wurde nicht der übliche Spaten geschwungen, sondern ein roter Knopf gedrückt und ein Bagger mit Aushub in der Schaufel bewegt. Und während die Verantwortlichen des Projekts für die Pressefotografen posierten, „kaperte“ die Bayerische Wirtschaftsministerin Ilse Aigner medienerfahren den Bagger und setzte sich zur Freude der Fotografen auch ans Steuer.
In dem Informationszelt, dass noch am Donnerstag für alle geöffnet ist, präsentieren sich neben der zweiten Stammstrecke, auch der MVV und die S-Bahn-München. Außerdem werden archäologische Funde von den Grabungen aus dem Marienhof präsentiert.
Schon vor dem offiziellen Spatenstich demonstrierten die Gegner der zweiten Stammstrecke auf dem Marienplatz. Laut Polizei waren es 150 Menschen, die friedlich ihr Missfallen über den neuen Tunnel äußerten. Es gab keine besonderen Vorkommnisse, die Sicherheitsmaßnahmen blieben im Rahmen dessen, was bei Veranstaltungen mit Bundesministern und Landespolitikern üblich ist.
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