Staubig ist’s an diesem Ort, an dem tausende von Pendlern in München tagtäglich vorbeibekommen.
Als 1972 die erste Stammstrecke in München eröffnet wurde, liefen die Informationen zu den Zügen der S-Bahn in einer Kanzel direkt am Bahnsteig ein. Verspätungen wurden dann von den Bahnmitarbeitern an die Passagiere per Lautsprecherdurchsage weitergegeben.
Heute haben diese Aufgabe längst – oft automatische – Ansagen und digitale Zuganzeiger sowie Apps auf dem Smartphone übernommen. Zurück bleibt die Kanzel – wie diese hier am Marienplatz – als Relikt aus einer längst vergangenen Zeit. Ein staubiger Ort, wo lange keiner mehr war, nicht einmal die fleißigen Putzleute, die regelmäßig den Bahnsteig reinigen. Die Monitore, die früher dort in einer einzigen Farbe Informationen zu dem S-Bahn-Verkehr ausgespuckt haben, sind dunkel und verstaubt. Einer war wohl noch zu gebrauchen – vielleicht als Geschenk ans Deutsche Museum – und wurde ausgebaut.
Trotz der verwaisten Kanzel – Bahnmitarbeiter sind immer noch an den stark frequentierten Haltestellen in München zu finden. In der Rushhour sorgen Servicekräfte am Bahnsteig dafür, dass das Ein- und Aussteigen in geregelten Bahnen verläuft und können unachtsame Fahrgäste per Mikrofon auch direkt ansprechen.
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